Kulturmisere überall. Man muss ja ein wenig aufpassen, nicht zum Zyniker zu werden. Viel besser: was tun! Zum Beispiel alles an den Nagel hängen. Die Künstlerin Salomé Bäumlin und die Schriftstellerin Franziska Witschi haben innert Kürze einen Kalender mit Beiträgen von 36 Berner Kunstschaffenden gemacht mit der Idee, wenigstens im reduzierten Format lokale Kultur geniessen zu können und vor allem auch: den Kunstschaffenden einen kleinen finanziellen Zustupf zu ermöglichen.
Spannend an der Idee auch: Eine Kalenderedition muss nicht zwingend visuell definiert sein – es kommt auch Kunstschaffen aus Literatur und Musik zum Zug. Also gibt es jeden Monat einmal was zu sehen, einmal was zu hören, einmal was zu lesen.
Auflage: 312 + 36 Epreuves d’artistes. Der Erlös aus dem Verkauf kommt vollumfänglich den 36 Kunstschaffenden zugute. Den Kalender kann man hier direkt bestellen, oder es gibt ihn in der Buchhandlung zum Zytglogge, im Chinderbuechlade und im Kulturbüro.
Und just in: auch behördenseitig tut sich was. Der Kanton Bern reagiert auf die aktuelle Misere und beteiligt sich an den finanziellen Unterstützungsmassnahmen für Kulturunternehmen des Bundes. Details hier.
Auch die zweite Welle der Covid-19-Epidemie hat schwerwiegende Auswirkungen auf den Kulturbereich. Die Entscheide, die der Regierungsrat am 23. Oktober und der Bundesrat am 28. Oktober gefällt haben, verschärfen die wirtschaftliche Situation der Kulturinstitutionen und erhöhen die Notwendigkeit, den Kulturbereich auch weiterhin finanziell zu unterstützen. Die Einführungsverordnung tritt am 1. Dezember 2020 in Kraft.