What the Fuzz?

Es gibt da diese Geschichte. Von den Beatles? Bin nicht mehr sicher. Jedenfalls gehe die ganze Verzerrung in den Rock- und Popgefilden auf diesen Moment zurück, als die (damals wohl noch bescheiden mit Wumms ausgestatteten) Gitarrenverstärker immer weiter raufgepegelt worden sind, bis über die Scherbelgrenze. Und man plötzlich fand, dass dieser kaputte Sound doch eigentlich viel interessanter klingt als harmonisch gezupfte und verstärkte Saiten. Und der rote Bereich wurde zur Comfort Zone des Gitarrensounds, und die Lautsprecher begannen zu schreien:

Pat Hare produced heavily distorted power chords on his electric guitar for records such as James Cotton’s «Cotton Crop Blues» (1954) as well as his own «I’m Gonna Murder My Baby» (1954), creating «a grittier, nastier, more ferocious electric guitar sound,» accomplished by turning the volume knob on his amplifier «all the way to the right until the speaker was screaming.»

Warum man damit kommt? Weil es allerdings ein gehöriges Geschrei war am Donnerstag im Rössli, an der Plattentaufe von Lia Sells Fish. Christine Hasler hat sich und ihre lang gründlich unterschätzten Songs mit einer Bande Jungs verstärkt, denen es offensichtlich darum war, andere Saiten aufzuziehen. Es rockte, es drosch, es sägte und kreischte, die Devise war nach ein paar Takten schon klar: keine halben Sachen und pegeln bis ans Limit. War gut. Und lustig, weil die BZ selbigentags noch was von natürlich und «nichts hochgeschraubt» schwadroniert hatte. Als würden wir die Natur suchen, wenn wir ins Konzert gehen.