Auf Wiedersehen!

Steht da, auf einem Bekennerschreiben, in klarem Schriftbild, unten am Fluss, bei der alten Gassner Brauerei. Ein bisschen weiter vorne, bei der Treppe rauf den Wald zur Brücke, dort steht eine Freiluftbühne – Betonsockel einer einstigen Baute. Lange stand sie leer, Graffiti blätterten von ihren moosbewachsenen Stützwänden.

Letzte Woche plötzlich, haben Menschen dort zu werkeln begonnen, Modularmöbel aus Europaletten – Universalie D.I.Y – dazu kein Bier, keine Musik, keine Aussicht auf Umschlag. Dafür ein A in schwarzem Kreis, ein Büchergestell angedacht und die Einladung zum Sitzen, Lesen, Reden.

Die Bühne wurde also zum Platz, Menschen tauschten sich aus, fragten nach Sinn und Zweck und freuten sich plötzlich, dass kein tieferer Sinn und Zweck war. Ein paar Tage lang und dann folgte das Diktat, jemand wollte nicht Diskutieren – den Ort augenblicklich zu verlassen, hiess es, sonst drohten juristische Konsequenzen. Das traurige Schicksal der Besitzenden – begütert lässts sich schwer gewähren und Gnadenlosigkeit frisst sich durchs Hirn.

Die Möbel von der Terrasse gerissen und unter die Bäume gestellt, einen Zaun hochgezogen, über Nacht, so dass der Platz nun schliesslich Käfig wurde – ein Käfig, die Leere zu schützen.

Voltairine de Cleyre:

The moonlight rolls down like a river, The silence streams out like a sea; And far where the eastern winds quiver, My farewell goes floating to thee.

Auf Wiedersehen.