Brückenkollaps

Wenn man von der Lorraine rüber schaut, zur wohl elegantesten Brücke von Bern, zwischen Zytglogge und Breitenrain mag etwas Einzigartiges passieren. Da sieht man, vielleicht auch nur der Kurzsichtigkeit des Autors geschuldet, eine kleine magische Zeltstadt, Leute, die wuseln, Sur le Pont. Wie ausgeschnitten aus dem Utopiebeschrieb bolo’bolo, wähnt man sich einen kurzen Augenblick in einer Welt ohne Autos, alles ein bisschen mehr langsam, wo Häuserschluchten von Beeten überwuchert und eh ein bisschen alles besser ist.

Ja, bis man dann drauf steht. Ist es eigentlich nötig sich zu nerven ab all dem? Gibt ja viele, die Bock haben auf Aperol Spritz, aus dem Aperol Spritz©-Container und Radio NRJ auf die Ohren. Um zehn schon weg zu müssen, weil die, die das organisieren sich fürchten vor den Alternbergler*innen©. Oder vor sich selbst? Ist es der gleiche Entfremdungsmoment, der auch verkatert oder noch wach, samstags in der Innenstadt einen einholt, gesund in gewissem Masse? Eine automatisierte Abgrenzung zum Strohhut, der sich beim Sur le Pont inspirieren lässt für Solarpanels auf dem Eigenheim.

KSB sitzt die Tage im dunklen Kornhaus und arbeitet von da: Wir schreiben ein paar Worte über das, was uns umgibt (von hier aus vor allem die Innenstadt). Wir kochen am Abend für alle. Du kannst vorbeikommen, wenn du willst.