Ein Porträt des Künstlers als wütender Mann

Wie war das: Macht kaputt was euch kaputt macht? So gesehen müsste man Livio Baumgartner entweder dafür feiern, dass er sich die eigenen Dämonen auszutreiben versucht, kunstpraktisch. Oder aber man ist ein wenig irritiert, weil er den Künstler und die Kunst schlägt und doch eigentlich die Struktur meint. Wie auch immer, Spass gemacht hat das natürlich schon, ihm zuzuschauen gestern, wie er die doch zu Beginn schön aufgebaute Fassung verliert und seine kleine Ausstellung im Antichambre zu Kleinholz macht.

Alles nur Show? Eine ziemliche Performance war das auf jeden Fall. Feelgood-Kunst? Feeling Good, Ausstellung in zwei Akten nennt Baumgartner das. Der zweite Akt hat vermutlich gestern begonnen, das Resultat ist noch bis Ende nächster Woche in der unteren Altstadt zu sehen, derweil das Antichambre ausgezogen ist, um sich für ein paar Wochen im Boga einzunisten. All das im Rahmen von Connected Space, dem grossen Kunstraum-Schüttelbecher, der ein Jahr lang Berner und eingeladene Artspaces durcheinanderbringt. Man darf gespannt sein was da noch so kommt.