Hey was bisch am mache, Saskia Winkelmann?

«Das reicht vielleicht als Projekt für die nächsten Tage: mich mit diesem Hund anfreunden. Aber er bellt immer, wenn ich ihn streicheln will. Also sitze ich einfach hier in der Sonne und trinke einen Kaffee mit Hafermilch, über meinem Kopf kreist ein Milan. Vorhin bin ich gerade angekommen, im Eggiwil, Emmental, habe die Spinnweben vom Winter von der Decke geholt und mich mit Sonnencrème eingestrichen. Seit ich in einer Buchhandlung Lohnarbeit mache, habe ich nur noch vier Wochen Ferien – ein Skandal. Darum sag ich jetzt immer gleich alles andere auch ab, wenn ich endlich einmal frei habe. Ich esse, heize ein, überlege mir, was ich essen soll, so geht der Kreis. Morgen gehe ich vielleicht auf die Rämmisgummen eine Matte voller blühender Krokusse anschauen, ich habs in den Jahren davor immer verpasst. Es soll auf jeden Fall sehr schön sein. Aber es ist auch in Ordnung, wenn ich vier Tage lang eine Wand anstarre. Oh, wart schnell! Jetzt ists passiert: Er lässt sich streicheln.»

Saskia Winkelmann schreibt, legt auf, ist im Tojo-Kollektiv und bei Studio Mondial. Am Wochenende hat sie im Soso Space in Begleitung von Klavier und Tanz gelesen, irgendwann bald wird das ausgestrahlt. Nach dem Gespräch schreibt sie eine SMS: «Hab noch die Bäuerin getroffen. Der Hund heisst Böbu.»

KSB telefoniert mit Kulturmenschen und fragt, was gerade geht. Und was nicht. Dazu gibts den letzten Schnappschnuss von der Handykamera. Die Prepaid-Kosten für dieses Gespräch belaufen sich auf 1.10 Franken und werden von der Gemeinschaft der KSB-Gönner*innen getragen.