Insta/nofilter: Im K-hole

Insta/nofilter: unverdaute, betrunkene, nachtwache Kultureindrücke. Rausgeschossen als gäb’s kein Morgen (dabei gibt es natürlich immer eins).

Unten unterm Swisscom-Tower, Göldin und Bit-Tuner, zwischen den Säulen, in den Hallen. Ich trete aus dem Lift, an einem der massiven Betonpfeiler zerschellt eine Drohne und fällt surrend zu Boden wo sie noch zuckt, bis sie stirbt und zurück bleibt ein dumpfes Scherbeln. Das Licht geht aus, Göldin und Bit-Tuner fahren ein. Willkommen im K-hole. Ich trinke mir die Grippe mit Prosecco weg und Göldin spricht in sein Mikrofon, frontal:

Führ mich ufä / näbälverhangeni ahhöchi / diktier mir min sexismus / vorem volksgricht / und entledige dich mir mittme gnickschuss.

Ich trink mir die Grippe mit Prosecco weg und flüchte mich raus aus dem Keller, raus aus dem K-hole, aus den dystopischen Bildern in dieser Kellerhalle, von der man sich erzählt, dass hier die Fichen gelagert wurden. Ich trink mir die Grippe mit Prosecco weg und flüchte mich raus aus dem K-hole, rein in den Acid-Trip und in den Bus Richtung Innenstadt. Ein mir unbekannter Mann gibt mir im Bus ein Baggy mit weissen Pulver, das nach Lösungsmittel riecht. Schlechtes Amphetamin. Aber das Acid fährt längst ein, der Bus fährt längst ab, und die Grippe ist immer noch da, oder ist es gar kein Fieber, sondern nur das Meta-Fieber, der Weltschmerz in der Halle, zerschellende Drohnen an Betonpfeilern. Und Drama: Die Klänge eines gebrochenen Herzens im Sumpf valiumzersetzten Nihilismus›.