Jesus, again

Ostern, es wird erlöst, was das Zeug hält. Auch in Biel. Da wächst gerade die Walser-Skulptur heran, und Thomas Hirschhorn wird wieder mal pastoral:

Nach gehörigen Querelen und Widerständen wird auf dem Bahnhofplatz nun also gebaut, und für Hirschhorn-Verhältnisse sieht das ja schon fast ordentlich und solid aus. Aber soll ja auch ein Weilchen stehen bleiben, von Juni bis September.

Ach, kleiner Kommentar noch: Das mit der Zweisprachigkeit war ja schon anlässlich einer Präsentation im Kunstmuseum letztes Jahr ein Thema, und etwa ähnlich ungeschickt wie sich der Künstler und Zampano damals geäussert hatte scheint das nun auch vor Ort (sowie auf der Webseite) gelöst zu werden: Überschriften und simple Slogans auf Französisch (bzw. Englisch), Inhaltlich-Konkretes auf Deutsch. Bisschen wacklig konstruiert, dieser Teil der Skulptur-Struktur, die Bieler Identität ist in dieser Hinsicht ja ein wenig fester und sorgfältiger gebaut.

Aber kann ja noch werden. A propos, selbiges gilt auch für das Crowdfunding, da ist man noch ein ziemliches Stück vom Finanzierungsziel entfernt. Wo sind die reichen und wagemutigen Walser-Liebhaber? Einer wäre ja eigentlich schon aufgetaucht, aber «NEIN!», sagte Hirschhorn (das kennt man von ihm ja):

Nick Hayek, Konzernchef der Swatch Group. Dieser hatte der SPA ein Angebot gemacht, das fast zu gut klang, um wahr sein zu können. Wäre die Vereinbarung zustandegekommen, hätte sie auf einen Schlag sämtliche Probleme des Hirschhorn-Projekts gelöst: die finanzellen und wahrscheinlich auch die Fragen der Akzeptanz bei der Bevölkerung.

Super emotionale Story einer unerwiderten Liebe übrigens, Hirschhorn ♥/ vs. Hayek. Schade, müssen wir nun auch auf die geplante Swatch-Sonderedition «Hirschhorn X Walser» verzichten.