Ursi empfiehlt: Mulatu Astatke (*1943 in Jimma; amharisch ሙላቱ አስታጥቄ; Namensvariante Astatqé) und müsste man diesen Namen trommeln, so bedürfte es Schlägern aus Balsaholz mit wattierten Köpfen. Warum nicht gleich verblühten Löwenzahnkugeln, wie er das Vibrafon spielt oder Klaviaturen drückt und sich dabei Melodien abwickeln; Würmer, die sich durch Akkorde winden, nie ganz entspulte Girlanden, sondern das Torkeln, Hüpfen von Pollen im Wind. Ethiojazz. Das Konzert findet am Sonntag im Dachstock der Reitschule statt und wird in Kooperation mit dem bee-flat präsentiert.
Schwab empfiehlt: Neue Luzerner Schule am Donnerstag im Gaskessel. Die zwei Herrenbands Mnevis und Alois mit wallenden Haaren, the kids are in town, in samtene Hemden gesteckt und teures Parfüm getaucht, bringen Bongos, rauchen Gummiblumen – kurz: sie haben eine Ahnung davon, wie Europa klingen würde, wenn es den Äquator berühren könnte. Für einen verschmitzten Tanz, ab 20 Uhr.
Galizia empfiehlt: Letzte Runde lustvolle Körperdiskurse am Oh Body! in Schlachthaus, Kino in der Reitschule und Frauenraum – etwa Einblicke in Works in Progress von Marie Popall (über das Monster in mir und dir) und Johanna Reusser (über die Schwinget in deiner und meiner Seel), heute und morgen, 19:00 im Schlachthaus. Oder ein modernes Märchen (mit aller dazugehöriger Brutalität): «Dogtooth» am Samstag im Kino, 18:30. Und einiges mehr, an diesem kleinen Wunder von einem Festival.