Galizia empfiehlt: Im Theater über den Kulturbetrieb nachdenken. Was uns Wonder Woman über Geschlecht, Comics, Identitätskrisen, Ohnmacht und Ermächtigung erzählen kann, das versucht schöner scheitern in «Emotionen normaler Menschen» zu ergründen. Kleine Reise durchs Patriarchat von der griechischen Mythologie bis heute, am Mittwoch, Freitag und Samstag im Tojo, jeweils um 20:30 Uhr. Oder dann: Was uns ein Bein über den Kunstmarkt, chinesische Investor:innen in Ostafrika, Globalisierung und Irrsinn erzählen kann, dahinter kommt vielleicht Vera Schindler mit ihrem Stück «Gigiwonder. Die Geschichte eines Beins»: Uraufführung am Sonntag um 18 Uhr, Vidmar 2.
Das Ursi empfiehlt: Eine Nacht im Schlafsack kann das Schönste sein, wenn der Ort stimmt und der Schlafsack. Dabei geht es natürlich nicht um das Gewicht oder sein Packmass. Ein guter Schlafsack ist schwer von seiner Daune (Totrupf, versteht sich), dem Baumwollfutter und Bezug, den wertigen Reissverschlüssen, und er lässt sich kaum in diese verdammte Hülle zwängen. Er darf niemals nass werden. Er braucht Wille, und Zuwendung. Dann schenkt er dir sein geheimes Glück; wie sie das bei BlauBlau Records mit der Musik machen, für die sorgfältigen Releases ihrer Künstler*innen – oder während einer feinkuratierten Labelnacht. So eine steht diesen Freitag an in Düdingen, mit VÍZ, Maxine Yolanda, Hora Lunga und mrk (Text). Im Bad Bonn, der Ort stimmt also auch.
Schwab: Da sich die Alten keine Zukunft mehr vorstellen können, übernehmen die Kinder aus dem Tscharnergut: «2042», Fantasieren in Futur I und II, wie fühlt sich das wohl an und wie wird es sich dann angefühlt haben? Zehnjährige aus der Satellitenstadt wissen Bescheid, am Samstag um 16 Uhr im Schlachthaus. Dazu passend «Auti Chind» on repeat, bevor sich mit dreissig die Gicht langsam anzuschleichen beginnt, heisst es «naiv bleiben, Erwachsene meiden.»
Weitere Hinweise: Robin Mettler und Sina Schöpf oder wie man einen Brunnen baut, Freitag ab 17 Uhr, Ballostar Mobile, Sägestrasse 76. Ebenfalls: Marco Frauchiger oder wie man eine Bombe entschärft, bis zum 26. Februar, Kunstraum Dreiviertel, Monbijoustrasse 69. Schliesslich: Mme Sanchez und die Oort Cloud oder Konzerte an «un:geeingeten O{o}rten», Samstag ab 20 Uhr, Belpstrasse 53.