Kulturbeutel #165

Galizia empfiehlt: Homoerotisches Potenzial freilegen, wo es nur geht. Zum Beispiel bei Shakespeare: Im Derek Jarmans Experimentalfilm «The Angelic Conversation» (1985) fangen vierzehn seiner Sonette (gelesen von Judi Dench!) an zu flimmern. Im Rahmen des «Hot Boy Summers» im Innenhof der Reitschule, morgen Mittwoch um 21 Uhr. Und apropos Flimmern: Sonntags zum Skulpturenpark Bernhard Luginbühl in Mötschwil, auf ein letztes dieses Jahr, den Sommer in den Herbst übergehen lassen und so weiter; mit Trash Mantra, Schwartenwurst, Aprikosenküchlein.

Schwab: Stichworte Eisen, Flimmern – aber in Thun. Im kollektiv bespielten Rostgarten gibts Filme zu sehen, diese Woche noch drei Mal: Heute «Olga», am Mittwoch «Pleasure» und Freitag den Kurzfilm «Ala Kachuu». Jeweils 20:30 bei der Schaudaugärtnerei. Oder ab in den Libanon mit Norient? Die vibrierende und mit vielfältigen Widerständen konfrontierte Beiruter Musikszene im Fokus, der zweite Teil der Serie «Norient City Sounds» gibts im Internet als audiovisueller Rundgang.

Sarah Wyss: Muss man aufstehen für die Revolution? Neu erfunden werden muss sie jedenfalls nicht, die fünf Performerinnen in Sofa Riot lassen sich beraten von Promis wie Emma Goldman, Starhawk und Pussy Riot. Was dabei rauskam, ist das ganze Wochenende im Tojo zu sehen. Und als ob sie gewusst hätten, dass mit ihrer Hilfe das Tojo eröffnet wird, kommen sie gleich selbst: Pussy Riot, heute Abend im schönen Rubigen. Weiter(weg): Das Verzasca Foto Festival erzählt dieses Jahr von Leerstand, Abriss, Aufbau, von Hütten und Palästen, von Küchen und den Menschen darin. An drei Orten im Valle Verzasca verstreut sind Fotografien zu sehen, in Kellern und an Felsen. Dazu wird gegessen, getrunken und geredet, natürlich gibt’s Musik und zum Dessert die Glace mit dem Maismehl. Das ganze Wochenende, in Gordola, Brione und Sonogno.

Ursi: Ein Echo, was hallt da? Sowas wie «Heu, Stroh und Hafer»? Sicher House – aber mit Power To The People und dem Fabien – lange nicht mehr an den Decks gesichtet den Kauz, erst recht nicht an einem Donnerstagabend im Rössli. Ab 23:00 Uhr.