Diese Woche streiken die Frauen. Und sie dirigieren das Kulturprogramm!
Schwab empfiehlt: Unsere Schwestern vom Radio Bollwerk residieren – und senden «our city’s heartbeat» bis im September direkt vom asphaltierten Epizentrum des Berner Nachtlebens. Am Samstag transzendent-dunkelvirtuos mit Nitrate und Kia Mann. No Fun. Ab 17 Uhr auf der Schütz oder im lokalen Internet: www.radio-bollwerk.ch
Jurassica empfiehlt: Am Freitag dann raus zum Frauenstreik. Morgens zwischen 7 und 9 Uhr: «Plugging the City», initiiert von «PPP Progr Performance Plattform». Ab 15 Uhr auf dem Bundesplatz: Reden und Musik, zum Beispiel von Cruise Ship Misery, später dann Demo und Kundgebung. Abends dann zur Reitschule für die Fiesta danach: Im Rössli schmeissen für einmal die Frauen den Laden; Umkehrung der Verhältnisse im Nightlife, die Party ist offen für alle. Der Dachstock wird umgekehrt von den Männern geschmissen und ist nur für Frauen* offen. Und wenn sich für den einen oder anderen Mann immer noch nicht geklärt hat, ob man jetzt da auch mitmachen darf oder ob Männer davon ausgeschlossen sind: Zuhause bleiben, Klappe halten, sich informieren was eigentlich genau der Sinn hinter der Sache ist und ein gutes Buch lesen, das idealerweise nicht von einem Mann geschrieben wurde.
Der Urs empfiehlt: Am Freitag ohne den Mund aufzumachen und trotzdem im Gender-Verbund gegen die Lustfeindlichkeit der vorherrschenden patriarchalen Strukturen zu sein, geht am einfachsten als Bekenntnis im Kinosaal. Konkret zu zwei Runden Cinématte: A Thousand Girls Like Me , 18:30 Uhr und We Want Sex Equality, 21 Uhr.
Fischer empfiehlt: Zuerst streiken, dann Kunst schauen. Duflon Racz eröffnet am Freitag Edgelands, mit zwei tollen Künstlerinnen aus Genf, Christine Boillat und Nina Haab. Das war nicht so geplant (sag ich jetzt mal), das ist eigentlich selbstverständlich. Und sollte es nicht nur in Randgebieten sein.