Kulturbeutel #185

Galizia: Wie das war damals mit dem Rave, im England der Neunziger, mit dem Bass und den Drogen und all den schon fast fliegenden Körpern in diesem so traurigen Land, davon schreibt der Musikjournalist Simon Reynolds in «Energy Flash. A Journey Through Rave Music and Dance Culture». Der Berner DJ Kev the Head liest aus dem Buch und denkt so über sein eigenes Werden und Werk nach. Am Donnerstag im Buffet Nord, 20 Uhr.

Rihs: Zwischen Teheran und Paris aufgewachsen, Wurzeln nach Ägypten, lange in Mexiko gelebt und in New York: Lafawandha – kosmopolitische Superposition im Arthouse-Musikfestival-Zirkus und morgen Mittwoch irgendwo zwischen globalen Bassmusiken und skulpturalem Soul zum Klubkonzert im Bad Bonn. Der Abend achtsam eingepasst von Danimka, Bookerin bei Dampfzentrale und B-Sides-Festival, an den Decks.
(Und am Samstag 28. darf man gleich nochmals raus nach Düdingen. Robert Roy Raindorf aka Funky Rob (Ghana) stellt sich zusammen mit der Flammer Dance Band (Norwegen) zu verschrobenem Afro-Funk unter die roten Bühnenlampen.)

Schwab: Am Freitag evtl nach Biel fahren, ins Stadion des FC Gurzelen, wo die Lausannes Sapin Magique etwas Liebes zum Besten geben, gebeugt über ein strapaziöses Gelage aus Bongos und Billigbier und Bilsenkraut. Könnte lustig dumm gelaufen sein. Oder ist der Kopf schon voll, Datenvolumen Geschmacks-Achtsamkeit tiptop aufgebraucht, also was tun? Irgendwo dazwischen geraten, wo sich alles ganz von selbst versteht — Samstagnacht in der Die Cafete, das insg realste Loch im Kanton Berne, wo die Klänge einer längst unzeitlichen Vergangenheit rumoren, ohne weiteren Erklärbedarf, bei flottem Psytrance nämlich. Ab 23 Uhr.