Kulturbeutel #189

Galizia: Immer schön, die Palindromtage, auch wenn das eigentlich jetzt vorbei ist mit den Palindromen. Macht nichts: Die Dampfzentrale lädt zur schönen Vielstimmigkeit, Menschen machen vieles und haben das auch zu zeigen. Am 23022023 gibt es jeweils freien Sektausschank um 20:23 und 23:02, zu sehen Arbeiten in aller Form von möf, Sascha Rijkeboer, Soukey, Noah Krummenacher und essential oil.

Schwab: Vorschau auf nächste Woche. Hurra, Jazzwerkstatt. Unter der visionären Aufsicht von Gastkurator:innen und Kern ist auch dieses Jahr wieder ein Musikfestival der Möglichkeiten entstanden, kaum abzuwarten etwa das Big-Band-Monstrum des Schlagzeugers Kesivan Naidoo, die verrückte Barritonsaxophonistin Sofia Salvo, die Infragestellung irdischer Zusammenhänge mit Aya Metwalli und The Mad Laboratory of Anti-Matter, ein Teilchenreaktor um Spezialgast Nadia Daou und den in der Stadt gar nicht unbekannten Klarinetten-Teufel Paed Conca, eine (Ab-)Art Desert-Jazz-Kraut vielleicht oder Black Eagle Moon mit Cooper, Cooper, Geymeyer, Huter, Berther, Sartorius. Dann die unwahrscheinliche Sainkho Namtchylak — der Auftakt aber gehört der Klanglyrikerin Yara Asmar schon nächsten Dienstag im Kinosaal des Rex, von da an Turnhalle, Mittwoch bis Sonntag. Am Freitag und Samstag auch spätnächtliche Verendungen / Veredelungen im Sonarraum U64. Ka-Raba und KG_DJ geben sich den Rest, bis schon fast das Tram wieder fährt. etc. uff.

Auch wichtig und schon heute: Das Comeback der liebsten Saufband der Welt. The Wave Pictures beseelen die vom Dienstag ganz elend-schöne Rössli Bar, Suze Mineral oder O-Saft in die Luft! Tür um 20 Uhr.

Urs: The Legendary Pink Dots heulen uns seit 1980 was zum Untergang der Welten, aber am Samstag ganz exklusiv in der Dampfzentrale. Am Mittwoch ginge etwas Hirngymnastik zur Soziologie der Gefühle im Kapitalismus mit der famosen Eva Illouz als Gastrednerin im offenen Forum der Universität Bern (19 Uhr). Und am Donnerstag stellt man sich dann zur Erdung im Café Kairo in einen Strahl aus Synth-Ambient (Klara Caldin) und Post Punk (Moleskine) Romantik aus Nantes – à toute et grand bisou.

Wyss: Noemi Somalvico füttert (Sprach-)Tiere und lässt uns zuschauen und -hören. Leider hat kein Kind Geburtstag und es ist auch nicht im Dählhölzli, sondern im Lehrerzimmer. Dafür halten sich Tanja Schwarz und Loris Aregger an Sätzen fest und zeigen an der Vernissage, was dabei rauskommt. Am Donnerstag. Lesung um 19 Uhr, Ausstellung «Und wie all diese Dinge notwendigerweise wahr sind» offen bis 21 Uhr.

Und in eigener Sache: Bar Regula am Mittwoch. Die ostdeutsche Invasion der verfluchten Eier und Fashionpunks, Egg Idiot und die Doc Flippers auf Durchreise, aber hallo. Tür ab 20 Uhr, Konzerte ab 21 Uhr. Und gleich nochmal Regi am Sonntag — mit einem Blumenstrauss aus den schönsten Nischen von Brüssel und Genève. Veranstaltungs-Telegramme wie immer hier.