Kulturbeutel #30

Fischer empfiehlt: Verschwinden und aufbegehren im Wald, mit dem Performancekollektiv Showcase Beat le Mot (ab Freitag). Oder aber Versionen des (weiblichen) Verschwindens erproben, im Theatersaal, mit dem neuen Stück von Julia Haenni (ab Samstag). Fängt ja gut an, KTB! (Kleinkunstgrössen Ursus und Nadeschkin auch noch im Gastprogramm.)

Der Urs empfiehlt: Nachdem im Beutel von letzter Woche schändlicherweise die lokale Ausführung des Les Digitales 2019 vom Samstag im Botanischen Garten vergessen ging, sei immerhin jetzt auf Experimentalelektroniker hingewiesen – nicht mehr zwischen exotischen Stauden zwar, sondern hinter Kornfeldern: Cella und Diskret aus Zürich am Freitag, im Bad Bonn.

Galizia empfiehlt: Bei Regen ins Rex – endlich wieder Kino: «Black Light» heisst die Black-Cinema-Retrospektive, die dieses Jahr in Locarno lief und nun in abgespeckter Variante in Bern gezeigt wird. Diese Woche: Spike Lees «She’s Gotta Have It» am Donnerstag; Shirley Clarkes «The Cool World» – 1963 der erste kommerzielle Film, der in Harlem gedreht wurde, heute und am Freitag; und Melvin van Peebles› «Sweet Sweetback’s Baadasssss Song», einer der ersten Blaxploitationfilme, am Samstag. Jeweils 18.30, sehr empfehlenswert.

Schwab empfiehlt: Ernst. Das Kollektiv Bonzo «operiert am offenen Herzen des Bünzlitums», empathisch und exemplarisch – es geht schliesslich um den eigenen Grosspère. Der Aufschlag zur Tojo-Saison, Donnerstag bis Sonntag. Crèmeschnitte.

Jurassica empfiehlt: Den Herbsteinbruch verkraften. Für eine Woche LSD microdosen anstatt saufen. Sich freuen, dass die Clubs wieder auf haben und die Festivals durch sind. Oder wie ich die kommenden zwei Herbstmonate angehe: Sich in die südliche Hemisphäre und also in den Frühling eines Kontinents absetzen, dessen Wälder brennen und Staaten bankrottgehen. Ich schreib mal eine Postkarte.