Kulturbeutel #61

Der Urs empfiehlt: Diskussionen zum Ursprung des Problems und Überlegungen zur Krisenanfälligkeit des Systems. Kapitalismus – Ein Gespräch über kritische Theorie von Nancy Fraser und Rahel Jaeggi, gerade eben in Deutsch erschienen bei Suhrkamp (es hat noch zwei zum Mitgehenlassen beim Grossverteiler und sonst ist das hier zu bestellen: 031 376 12 12).

Fischer empfiehlt: Apropos mitgehenlassen – ein Film, um das Herz zu wärmen: Shoplifters, von Kore-eda Hirokazu, dessen Neuer (La Vérité) gerade auf der grossen Leinwand laufen würde. Oder lieber weiter im Katastrophenmodus? Es ist ja gewissermassen eine Übung für The Big One, was wir gerade machen. Wer sich richtig gruseln will: The Hot Zone von Richard Preston, gibt’s als Buch oder neu auch als Serie, mundgerecht portioniert. Alles noch nah an den Fakten, in Hollywood-Manier hat das dann Soderbergh erzählt, in Contagion. Und zurück zum aktuellen Literaturschaffen: Die Glitter-Truppe verspricht ein regelmässiges Online-Lesefestival für die nächsten Zuhausebleib-Tage. Stay tuned!

Jurassica empfiehlt: Solidarische Nachbarschaftshilfe. Konkret: Risikogruppen schützen und Menschen entlasten, die sich in der Krise den Arsch aufreissen und noch härter Arbeiten müssen als sowieso schon. Und wer keine Nachbarn hat, der schaue Mano Khalils «Unserer Garten Eden», dort geht es auch um Nachbarschaft, genau genommen um Nachbarschaft im Schrebergarten Bottigenmoos hinter Bümpliz.

Galizia empfiehlt: Apropos Bümpliz – Spaziergänge durch Berns Westen, immerhin ist es warm draussen. Villen schauen in Bümpliz Süd, die (fast?) brutalistische Urnenwand auf dem Bümpliz-Friedhof bewundern, Hochhäuser anhimmeln im Gäbelbach, Holenacker, Tscharnergut. Sonst so: Elstern beobachten. Die Eltern anrufen. Nicht alles Gras auf einmal rauchen.