Jurassica empfiehlt: Einsamkeit. Darum geht es nämlich in der Vice-Doku «One Man Metal», welche Einblick in die Isolation, Depression und Misanthropie dreier Black Metal-Solokünstler bietet: Leviathan, Striborg und Xasthur, Musiker die wohl schon längst tot wären, hätten sie die Musik nicht. Oder vielleicht doch heitere Gemeinschaft? Auch dazu existiert natürlich die perfekte Musik-Doku: «Malle-Star und Zahnarzt – Doktor Tobee und sein Doppelleben.» Von einem, der 15 Jahre lang jeden Mittwoch nach Mallorca flog, um seine Sauf-Hits im Bierkönig zu performen und dann wieder zurück, um am nächsten Morgen wieder in seiner Zahnarztpraxis in einem Dorf namens Kuchen Patient*innen zu behandeln.
Der Urs empfiehlt: Liebe Jessica, you’re talking blues – let’s play it und lasst uns eine Perle tauchen: You See Me Laughin›: the last of the country bluesmen. Davon, wie das Indie Label Fat Possum Records entstand und vom Ursprung der Geschichten, die dort bis heute klingen.
Fischer empfiehlt: Ein bisschen Glitzer in eher kontrastarmen Zeiten. Die Zeitschrift des religiösen Sozialismus Neue Wege bringt in der aktuellen Nummer viel junge Lyrik. Die ja auch zum Reisen einlädt: «Ein Gedicht trifft mich dort, wo ich nicht schon bin» (aus einem Gespräch mit Eva Maria Leuenberger, Levin Westermann und Sandro Zanetti). Zur Vernissage am Mittwoch lesen Autorinnen und Autoren, die am Heft mitgewirkt haben, auf Facebook ihre Gedichte vor .
Schwab empfiehlt: Sich an den Punk erinnern und das Widerständige kultivieren. Heute, da sich die anständigen Leute vor dem öffentlichen Verkehr ekeln und morgen, da wir ein paar Grundsätze verteidigen müssen. Denkt daran, Dreck hält gesund. Let’s have some music now from a pirate satellite: The Clash, im aufgescheuerten London 1976.
Galizia empfiehlt: Zeit in ein Gericht investieren, das immer glücklich macht: Pasta e fagioli. Viel Zwiebeln in viel Olivenöl weich machen, viel Knoblauch, ein wenig Scharf und Gemüse nach Gutdünken dazugeben (Rüebli, Sellerie, Lauch, Wirz undsoweiter. Auch schön: Stangensellerie). Zugedeckt mindestens fünfzehn Minuten auf kleiner Hitze sich verbinden lassen, mit Wein ablöschen. Eine halbe Dose Pelati, weiterköcheln lassen, dann eine Dose Cannellini-Bohnen dazu (oder am Tag zuvor eingelegte), salzen. Eine kurze Pastaform kochen (Mezzi Rigatoni, Orecchiette oder ähnlich), vom Pastawasser eine Tasse aufsparen, sehr al dente abschöpfen. Mit den Bohnen mischen, Pastawasser dazugeben, bis es schon fast eine Suppe ist (aber nur fast). Nochmal Olivenöl rein und ganz viel fein geschnittener Salbei. Und je nach dem Parmesan. Ein wärmeres Essen gibt es kaum.