Kulturbeutel #80

Der Urs empfiehlt: Ein Stück Gold aus Bristol, von Robert Wyatt oder ist es Kohle, dein Herzlein zu wärmen im einfallenden Herbst? Memories Of You.

Galizia empfiehlt: Ein Stück Geschichte aus Oakland und darüber hinaus, schwindlig schnell erzählt in dieser Doku über die Black Panthers. Es geht um Organisation und Subversion, um Stärke und Körperlichkeit, um Macht und Enttäuschung. Fuck the FBI. Viel wurde in Bewegung gesetzt, viel bleibt verhockt und unverändert. Wie heutig die ganze Scheisse immer noch ist, verarbeiten die grossen Clipping in einer weiteren Episode Horror auf ihrem neuen Album Visions of Bodies Being Burned. Wirkt bei aller Wut auch katharsisch.

Schwab empfiehlt: Das, wo Galizia sagt und das, wo der Sartorius sagt. Weil nochmal gemütlich werden dieses Jahr sich nicht nur wie eine Scheissidee anfühlt, sondern wie eine Anmassung. Besser wütend, unter dem Deckel brodelnd und gern ein bisschen horroresk, nachts durch leere Strassen, Soundtracks sammeln, sich in Stellung zu bringen – das Welttheater hats nicht anders verdient. Benedikt Sartorius› wöchentliche Tonlese im Newsletterformat gibts per Gratisabo, als Zugabe ein rastlos-verträumtes Mixtape, aufgenommen kurz vor der Sperrstunde.

Jurassica empfiehlt: Superlative gegen den als Slowdown getarnten Kulturlockdown. Zum Beispiel sich auf Youtube von der einen Super Bowl Halftime Show zur nächsten klicken. Da gibt es den skandalösen Mittelfinger von M.I.A. an der Seite von Madonna und Nicky Minaj, Katy Perry mit Missy Elliott, das Desaster von 2011 mit den Black Eyed Peas und natürlich: Lady Gaga. Hintergründe zu zwei dieser Shows gibt es in der Doku «MATANGI/MAYA/M.I.A.» oder in der Netflixproduktion «Gaga: Five Foot Two».