Kulturbeutel #81

Der Urs empfiehlt: Poltern ist kathartisch und spekulatives Denken viel zu wertvoll, um es bloss den Verschwörungsdeppen und Neofaschisten zu überlassen. Ein Beispiel wie das auch klingen kann, ohne posthumanistischen Rechtsdrall. Mark Fisher R.I.P.

Fischer empfiehlt: Da sind wir wieder, im grossen Kulturstream. Alles im Fluss, panta rhei. Zum Beispiel eine gehörige Portion UNHUMANITY, gesendet aus Berlin, Donnerstag bis Samstag.

Schwab empfiehlt: Sonderlinge vom Monbijou, linguistisch toll und kühn als scheiternde Versuche, sorgfältig geheftet. Zum Beispiel Zarathustras «Also» in Diagrammen, Catherine Vidlers verlorene Sonnette, Spitteler nur noch Punkt und Komma – oder Texte wie Zigaretten, ja aufschreiende Kaffeekannen in Julia Hännis jüngster Sammlung.

Galizia empfiehlt: Essen gehen, solange man noch kann und das überhaupt die einzige Kultur bleibt, die sie einem lassen. Hinweise aus dem Westen, mal wieder: Beste Spätzli im Jäger in Bethlehem, hausgemachte Tentup-Nudeln beim Tibeter in Bümpliz (wo es sich übrigens, in diesem spärlich eingerichteten, neonerleuchteten Raum, so grossstädtisch wie sonst kaum irgendwo in dieser Stadt anfühlt). Und die Lieben vom Buffet Nord trotzen der allgemeinen Kälte ebenfalls – ab heute gibts mittags Focaccia und Suppe, Sandwich und Süssigkeiten.