Kulturbeutel #82

Der Urs empfiehlt: Zehn Stücklein Zunder aus dem Jura, von Louis Jucker oder ist es Zucker, den jetzt überall so sauren Kaffee zu süssen im einfallenden Herbst? Something Went Wrong.

Schwab empfiehlt: Einen Nachmittag im Bauinventar vertrödeln. Sämtliche schützens-, erhaltens- und beachtenswerten Gebäude der Stadt sind da geführt, baugeschichtlich aufgearbeitet, architektonisch umrissen und historisch eingeordnet. Zu meiner Kindheitszeile am Tulpenweg etwa: «Die Strukturgruppe Hinteres Rossfeld nimmt als eine der ersten Siedlungen der unmittelbaren Nachkriegszeit in Bern eine überdurchschnittlich qualitätvolle, von Fortschrittlichkeit geprägte Stellung ein. Die Überbauung besticht trotz vereinzelter Sanierungen und kleinerer Ausbauten nach wie vor durch ihr einheitliches Erscheinungsbild. Mehrheitlich handelt es sich um dreigeschossige, zu zweit oder zu dritt in Ensembles zusammengefasste schlichte Putzbauten unter Satteldächern.»

Galizia empfiehlt: Wenns schon das SRF nicht mehr bringt, schaut man sich eben nach Alternativen um. Und so ersetzt eben ein neuer Podcast die Sendung «52 beste Bücher», die den Sparmassnahmen zum Opfer gefallen ist. Eins Sieben Drei macht Literaturkritik mit Lust, fünfundvierzig Minuten, ein Buch. So banal, so erfreulich.

Fischer empfiehlt: Aus aktuellem Anlass: Das Überleben üben im Kunstbetrieb. Hoffentlich nicht tatsächlich ein «Survival of the Fittest» (was Darwin genau mit Fitness meinte ist ja allerdings nach wie vor Gegenstand hitziger Debatten). Cabane B und sic! Raum für Kunst laden am Donnerstag online (wo sonst) zu einem gemeinsamen Spiel des Lebens, um erwerbsbiographische Knackpunkte «ohne Lamento» zu thematisieren. Game on! Wer es sinnfreier und abstrakter mag – hier lang.