Der Urs empfiehlt: Im Scherbenhaufen der zwischen Stuhl und Bank gefallenen Veröffentlichungen des letzten Jahres nach Kristallglassplittern puhlen; so einiges haben wir auch im lokalen Untergrund verpasst – Asche auf unsere Häupter. Beispielsweise der dritte Akt von Otto von Ohr auf Vinyl, herausgebracht auf dem Label für zeitgenössische Mystik PreferMusic. Ganz dicke Post.
Schwab empfiehlt: Mica Micachu Levis ruppiger Hund. Frau Wunder aus London tröstet mit ihrem «Ruff Dog» durch die Tage und bettet uns in schwere Gitarren, Nonchalance – die Wirkmacht einer seltsamen Waschmaschine, medikamentös und luzid, «a plain clothed Jimi Hendrix drives me to Newcastle. For some reason the trip will take 3 days and he is going to do it for £150. He drives really smoothly and only listens to one album which is by someone with Joy in their name» – dann lass uns losfahren, Streuner, wir haben noch zwei Pack Zigaretten.
Galizia empfiehlt: «Who do you call when these agents want you dead?» Wie Hip-Hop in den USA seit vierzig Jahren mit Masseninhaftierungen von Afro-Amerikaner*innen und einer kaputten Justiz verschränkt ist, beschreibt in mehreren Episoden dieser sorgfältig erzählte NPR-Podcast. «Louder Than A Riot» nimmt sich in jeder Folge einen Rapper vor, dessen Kriminalgeschichte wohl mehr über ein diskriminierendes Justizsystem preisgibt als über ihn selbst. Erste Folge: Reagans «war on drugs», Rapper-Fichen bei der NYPD und Killer Mike, der von den Achtzigern in Atlanta berichtet. Ausserdem auch viele Schnipsel Musik aus vierzig Jahren, man hat sich schliesslich immer auch gewehrt. Gross.
Fischer empfiehlt: «Galerien dürfen in Übereinstimmung mit den aktuellen Massnahmen des Bundes gegen das Coronavirus geöffnet bleiben.» Wir kommentieren nicht, wir lamentieren nicht, wir freuen uns: Auf die neue Ausstellung bei DuflonRacz. Stefan Guggisberg und Zora Berweger wagen den Sprung aus dem Ätna. Offen ab Samstag.
Jurassica empfiehlt: Auschecken wo lokale Musikschaffende im kalten Viruswinter so unterwegs sind und wohin sie sich in den vergangenen Monaten entwickelt haben. Cruise Ship Misery zum Beispiel waren an Silvester bei 3sat zu Gast und haben ein warmes, ausgedehntes Konzert gespielt, dass man hier streamen kann.