Kulturbeutel #94

Schwab empfiehlt: Signale aus den Clubs im Koma. Unser Schwesterradio läuft Stafette und sendet am Freitag vom Dachstock. Musikalische Leitung: Rafael Kasma und Nina Wach. Daneben im Regulärbetrieb aus der mysteriösen Regula an den Gleisen, immer donnerstags und samstags. Es sind die kleinen Telefunken im Digitalcheminée: www.radio-bollwerk.ch.

Fischer empfiehlt: Noch so ein Kunstausflug. An der Scheibenstrasse in Thun steht ein Satellit, der ein wenig kopernikanisch tut, weil sonst alles zu ist. «Irgendwo steigt man ein, anderswo wieder aus, weil es weder einen bestimmten Anfang noch ein bestimmtes Ende gibt.» Karen Amanda Moser macht sich noch bis Mitte März eine Vorstellung, halt auch nur im Schaufenster, umständehalber.

Galizia empfiehlt: Ausflug in die ganze Welt – wer es im Januar (wie wir) verpasst hat, kriegt noch einmal eine Chance auf das Norient Film Festival, vom 19. bis zum 21. Februar per Stream. Queerfeministischer Underground und «The Pink Floyd of The Poor» aus Argentinien, Clubkultur in Baltimore, politisch aufgeladene kurdische Hochzeiten, ein Nachruf auf den legendären New Yorker Plattenladen Other Music, ein Besuch bei der Soundmeisterin Hollywoods. Und Pyrit wandert durch seine Pariser Wohnung. Auf ein letztes Wochenende schlechtes Wetter hoffen und besser gar nichts anderes planen.

Der Urs empfiehlt: Die Kanonisierung von Cindy Lee, weil man sich Trost nicht verdienen muss.  Bad einlassen, Kerzen los and eyes wide shut; wen das kalt lässt, hat vergebene Liebesmüh.

Jurassica empfiehlt: Patriarchale Strukturen in der Clubkultur überdenken und also das Corona-Vakuum konstruktiv nutzen. Das fordert zum Beispiel die Leipziger DJ Judith Van Waterkant. In ihrem Talk «Um heute in der Musikbranche Erfolg zu haben, braucht man doch nur zwei Brüste» erzählt sie von Erfahrungen, spricht strukturelle Probleme an und liefert gleich ein paar konkrete Lösungsvorschläge mit.