Schwab empfiehlt: Das Neue Stück von Kämpf, Urweider und Nadolska. «Was bisher geschah» nimmt sich der beschaulichen Menschengeschichte «ab Homo sapiens» an, klärt ein paar der unsäglichen Verirrungen, die man sich da so aufgehalst – ein transkulturelles Trash-Movie aus dem Schlachthaus. Am Sonntag lohnt es sich dann doch, dieses Zoom-Programm zu installieren und im Anschluss an die Vorstellung mit Rohit Jain und dem Ensemble über den Fragenkomplex «Wollen wir alles dürfen? Rassismus und Humor im Theater» zu diskutieren. Weitere Übertragungen am Donnerstag, Freitag und Samstag.
Fischer empfiehlt: Nicht aufhören Fragen zu stellen, zum Beispiel: «Nachtleben in Zeiten der Pandemie – was hat das mit uns gemacht?» m4music sucht Antworten, am Donnerstag. Spannend könnte werden, ob es da einen Röstigraben gibt oder ob Covid mit uns und den Welschen genau dasselbe gemacht hat.
Der Urs empfiehlt: Ein DJ-Set als entknüpfte sich ein Teppich aus reinster Seide und jeder Faden beschworen, dich einzulullen in dieses Tüll, das dich knebelt, in dem es einen Schleier an Behaglichkeit auf dich legt – nicht ungefährlich. Soulmate aus Zürich hat das gespielt, letzten Donnerstag fürs Radio Bollwerk.
Galizia empfiehlt: Lass es wieder sehr früh werden und dann wieder spät, in Hinterzimmern, Kellern oder einer Wolke irgendwo. Oder stell dir vor, ein Aquarium. Wie in einem Aquarium schweben wir im Kreis, zum richtig Fliegen sind wir zu schwer geworden und stehen können wir auch nicht mehr: Wir treiben wie Fünfrappen-Plastiksäcke in lauwarmer Strömung, immer voll und leer. Jemand sagt etwas und jemand sagt: «Was?» – im Rhythmus von Gesprächen ohne Halt glitzern wir Zierfische und vergessen jeden nächsten Augenblick, was vorher war. Und ein Breakbeat zuckt durchs Zimmer, jemand steht noch auf und schüttelt sich in halber Geschwindigkeit einen Tanz vom laschen Leib und jemand geht auf allen Vieren, jemand geht nachhause. Aber dich hält eine warme Strömung hier, sie macht dich noch einmal ein wenig weich, du weisst gar nicht recht, warum. Für diese Stunden folgende Tonspur: Rafael Kasmas «Harmonization of Cybercloud Nine», erstes stolzes Kind aus dem Hause Low Life Attitude. Und hinterher: Heimgehen hat am Ende selten jemandem geschadet.