Kulturbeutel #1

Schwab empfiehlt: Da waren leise Sorgen, nach diesem glühenden Diskopopversprechen von «Soma Fortuna United» – flog uns da etwa eine Sternschnuppe um die Ohren, geschickt inszeniert zwischen Modeschau und Untergrund? Und: was geht da auf der Bühne? Fast forward: «Fast II». All XS machen vorwärts, rückwärts, machen Laune – und verkramen sich aufs Genüsslichste in ihrem gleichermassen lustigen wie hinterlistigen 90er-Jahre-Videogame-Funk. En diretto am Samstagabend, im Zelt auf der Schütz.

Jurassica empfiehlt: Am Samstagnachmittag raus aus dem Lowlife und sich endlich mal wieder richtig hart intellektuelle Auseinandersetzung mit Highbrow-Art gönnen: Miriam Cahn spricht im Kunstmuseum übers Kuratieren der eigenen Kunst als performativer Akt. Das Ganze mit einem Bier oder drei runterspülen, danach am besten irgendwas mit Techno, zum Beispiel Extrawelt im Dachstock oder mehr so slow und acid im Kapitel. Durchziehen bis Sonntagnachmittag: Club Soleil in der Dampfzentrale. Und dann mal schauen was so hängen geblieben ist von der Highbrow-Art und ob das Wochenende, der eigene Schliff, sauber durchkuratiert war.

Der Urs empfiehlt: Highbrow, Highbrow – ich versteh nur Eyebrow, Frau Jurassica, und zwar am besten die hochgezogene. Darum ab ins Bonn am Mittwoch, zu Beak› und Usé und zum Bauklötzestaunen. Kraut wild wie McEnroe auf Steroidentzug, dafür volle Dosis Klapse-Mindset und am Eingang gibt’s Zwangsjacken aufs Haus (hat’s auch in Denim).

Kuratle empfiehlt: Handgemachtes. On Drums: Fredy Studer, living legend, 70 Jahre jung, Solo im Bee-flat. Davor oder danach Local Guitar-Hero Howald mit seiner musikalischen Introspektion.

Fischer empfiehlt: Ein neues Display in der Sattelkammer: Ein Raum, eine Spielwiese, eine Projektionsfläche. Eva Maria Gisler macht mal eine Stellprobe, letzte Woche war Aufbau, dazwischen Zerfall, diesen Freitag Abbau. Entwurf, Modell, Rekonstruktion.