Norientierung verloren?

Es ist eine Malaise. Video killed the Radiostar (den vom Newspaper gleich mit), und schuld war nicht MTV. Aber es muss ja irgendwie weitergehen mit dem guten Journalismus, weil:

The world needs new stories about the opportunities and challenges of the 21st century.

norient

And that’s why the world needs sites like Norient. (Oder KSB, aber das ist eine andere, irgendwie ähnliche Geschichte.) Unsere Kollegen im anderen Teleksop drüben, das mit der globalen Blende auf Musik und was sich sonst so tut an Subkulturellem, wollen endlich vernünftige Honorare zahlen und ihre schon bald zwanzigjährige Arbeit überhaupt mal ein wenig professionalisieren. Das Resultat ist als Beta bereits live, aber um das stemmen zu können, läuft ein Crowdfunding, im Endspurt. Wer legt noch was drauf? Es geht, wieder mal, ums Überleben eines wertvollen Medienkanals, return on investment ist also gegeben. Man könnte auch sagen: Orientierung ist zwar beliebig, aber trotzdem essentiell.

Die Bezeichnung „Orientierung“, bzw. „sich orientieren“ stammt aus der historischen Darstellung, bei der Karten oft mit Jerusalem = oben ausgerchtet wurden. Jerusalem wurde dem Orient gleichgesetzt. Eine Karte orientieren, hieß also, die Karte so zu drehen, dass der Orient oben ist.

Der Norient-Mastermind Thomas Burkhalter ist auch noch Akademiker und Filmemacher (man könnte auch sagen: ein kulturstruktureller Omnivor). Morgen hat sein neuer Film im Rex Vorpremiere, nach der umjubelten Präsentation in Solothurn. Und weil es in «Contradict» um Musik geht (was sonst), wird das anschliessend noch im bee-flat mit einem Doppelkonzert von Fokn Bois und Adomaa gefeiert.