Squatten wird immer schwieriger? Wie wär’s denn mit Parallelwohnen? Man kann ja auch einfach unmerklich einziehen bei Leuten, die sowieso viel zu viel Platz haben.
Südkorea, urbaner Moloch. Es gibt die unten und es gibt die oben. Wenn’s gewittert, geniessen die oben den Blick aus dem riesigen Fenster auf den aufgeräumten Garten – und die unten saufen ab. Es gibt also gute Gründe, von unten nach oben zu kommen. Soziale Durchlässigkeit: ein paar hundert Treppenstufen. Und ein paar gefälschte Diplome. Und viel Lug und Trug. Schon ist eine Familie von armen Schluckern im High-Life angekommen, und von da will sie sich nicht so rasch wieder vertreiben lassen. Kommt natürlich nicht gut, so eine Geschichte.
Bong Joon Ho inszeniert diese kaputte Sozialparabel flott und mit dem sicheren Rhythmusgefühl des Blockbuster-Meisters (man kennt ihn hierzulande bloss noch nicht wirklich). Ob das wohl den Hype erklärt – endlich mal Arthouse-Kino, das knallt und einen souveränen Spannungsbogen hinbekommt? Irgendwie parasitär, so ein Kino: Eine Schlupfwespe, die sich von Kriechtieren ernährt. Man war nicht so sicher am Ende, ob das in Ordnung geht. Aber ein kühler Abend in den bequemen Sesseln des Cinéclub? Das allerdings ging bestens in Ordnung.