Kunst hat mit Stars und * zu tun. Lernt man in der sehr lesenswerten jüngsten Ausgabe der HKB-Zeitung zum Thema «Macht – Sexismus – Kunst». Nebst tollen Hintergrundtexten werden da auch eine Menge Zahlen gebeigt, die belegen, dass auch an den Kunsthochschulen das Genderthema noch ein ganz und gar nicht erledigtes ist.
Eine kleine Statistik aus der eigenen Küche: Seit Anfang August haben wir 20 Artikel publiziert. 17 kamen von den Männern im Redaktionskollektiv, gerade mal 3 von den Frauen (die derzeit sowieso in der Minderheit sind, mit 2:3). Wir haben explizit 9 Männer gefeatured oder porträtiert oder kritisiert, gegenüber genau 1 Frau. Im Beutel haben wir, über den Daumen, 20 Projekte von Männern empfohlen und 7 von Frauen, dazu eine Handvoll gendergemixte Projekte.
Hoppla.
Über diese Zeile ist man beim Nachblättern auch noch gestolpert, von JJ:
Nachdem der Auftakt noch bei einer Männerquote von 100% lag, standen in den folgenden Tagen auffallend viele Frauen auf den Bühnen.
Note to self.
Selbe Kerbe übrigens: der Gender Equality Tracker des Schweden Max Berggren. Brauchen wir hier im Blog vielleicht auch eine Janet?
Janet ist sehr penibel. Alle zehn Minuten wertet Janet die Bilder auf der Startseite nach dem Geschlecht der Porträtierten aus, es ist ein Computerprogramm, das Mitarbeiter benachrichtigt, wenn in ihren Artikeln zu viele Männer vorkommen. Gleichzeitig analysiert eine andere Software anhand von Vornamen und Pronomen die Texte der Zeitung und prüft, wie viele Frauen erwähnt werden.
Im Grunde würden wir die Welt ja längst anders wollen, weiss Berggren:
Auf der Straße sieht man lauter Männer, die Kinderwagen schieben und sich als gleichberechtigt sehen. Aber mit diesem Tool zeige ich, dass die Medien trotzdem von 70 Prozent der Männer dominiert werden. Das geht gegen unser Selbstbild, gegen das, was wir glauben wollen.