Der Urs empfiehlt: Den Rostgarten in Thun – eine kleine, selbstbestimmte Kulturoase in der sonst mittlerweile fast gänzlich sterilisierten Siedlung am Tor der Alpen. Hoch da! Weil die Freie Szene gehört auch oberhalb der Baumgrenze gestützt und schon heute Dienstagabend beispielsweise, zur Plakatvernissage unserer Freunde vom Gaffamag und dann gleich Wildcampen im Schadaupark oder ins Flussbad Schwäbis einbrechen zum Übernachten; tags drauf in der Rossgagupinte Fritten essen, bis am Donnstig auf dem Mühliplatz ausharren beim Anker saufen und am Abend – zum Schlussbouquet – ab ins Mokka zum suggestiv liederlichen Fazzoletti-Pop von Mister Milano.
Galizia empfiehlt: Achtung! Achtung! Bleiben wir in Italien, Norden auch, aber nicht in der kalten Grossstadt – aus Bologna kommt Italian Guy Having Fun Alone in Quarantine (tausend Trommelwirbel -) Signor Tonto, mit Schlagzeug und allerlei Verzerrung und Lärm, tschuldigung, a fare chiasso. Weiter taucht aus Venezia auf: Blak Sagaan, der mit der Taschenlampe zurück in die Siebziger zündet, zu italienischer Geschichte, zu Synth-Wave und Minimalistischem, er sagt: se ci fosse la luce sarebbe bellissimo, aber es bleibt eben doch gerne düster im (wie auch schon erwähnt) finstersten Club der Stadt, dem ISC. Und darum heisst dieser Abend am Donnerstag 26 08 21 auch buio, also dunkel. Es gesellen sich ausserdem dazu 1000 Balles aus Genf (vom Label Kakakids, das sich eben in dieses Italien sehr verliebt hat) mit lustigmachender Tanzmusik und Elektrobopacek aus Bern mit seinen Nocturnal Wizardries (macht auch lustig). Tür um 2100 bis hintenraus grazie piacere a dopo.
Mutter Spaghetti empfiehlt: Sehr geduldig, freundlich wie immer und darum genau so, wie eine gute Kantine soll, haben sie ein Jahr hinter sich gebracht, uns dabei gefüttert und gewässert jeden Wochentagsmittag, ab und zu auch ein Fest gemacht und jetzt ist das so weit: der erste Geburtstag im Westen, das Buffet Nord feiert. Am Samstag ab 17 Uhr gibts Frass, Getränk und Musik mit AEIOU, den Gebrüdern Sur le Pont Suave y Severo und Alex Like.
Fischer empfiehlt: Alle Augen staunen, heute und morgen in der Dampfzentrale. Lea Moro erkundet ein choreografisch-wildwucherndes Ökosystem. Ist Natur solidarisch? Ist es der Mensch? Man darf spekulieren.
Schwab empfiehlt: Viel los in der kleinen Stadt. Hol dir Magentabletten und einen Elektroroller – und dann im Zigzag raufrunter, drunterdrüber. Zum Beispiel hier: Bucher und Hasler-Hasler im Trio bei der Kletterhalle Bimano: «Wird toll: Bucher und sein Gitarrist stellen sich die Frage, wie simpel denn so Postrock sein darf, und Hasler dreht komplett durch.» Freitagabend, Grill ab 18 Uhr, Konzert um 22 Uhr. Am Samstag dann hängt der Maler Yoftahe Efrem neue Bilder, die Underground-Queen Vaselin & The Vapour singt neue Stücke und Studer Christian spielt aus seiner sanftsamtenen Plattensammlung – alles beim Wilden Kiosk im Wyler. Nicht zuletzt dröhnt es auch aus der Reitschule: «Sommerschmaus», aus der Sous Le Pont-Küche in den Innenhof hinaus, viel Bass und Geradliniges ab 17 Uhr.