Kulturbeutel #52

Der Urs empfiehlt: Sonntag kommt nichts auf unsere Herzbuben vom nahen Jurasüdfuss – Puts Marie baut eine Feldkücheküche ins bee-flat und macht musique improvisée, denn intuitive Handlung geht dem Denken voraus.

Fischer empfiehlt: Farbräusche auf der Leinwand. Die Filmgeschichte-Reihe von Lichtspiel und Kino Rex geht zurück in die 60er und kann sich nicht sattsehen. Am Mittwoch erklärt die Filmwissenschaftlerin Barbara Flückiger im Lichtspiel, was es mit chromogenen Farbfilmmaterialien auf sich hat. Im Anschluss wird die Theorie auf denkbar schönste Weise praktisch vorgeführt, mit dem zauberhaftesten französischen Film der Welt: Les parapluies de Cherbourg.

Galizia empfiehlt: Weil es nicht immer so einfach ist – genau hinschauen. In der Dampfzentrale und im Schlachthaus Theater verhandeln verschiedene Künstler*innen während drei Tagen Mechanismen der Unterdrückung. Mamela Nyamza lässt vergessene Heldinnen auferstehen, Cooperaxiòn führt uns durch die Stadt zu versteckten Orten der kolonialen Schweiz, die kongolesische Rapperin Orakle Ngoy und DJ Natur_E zeigen ihr gemeinsames Projekt zum ersten Mal in Bern und Ntando Cele macht sich Gedanken darüber, wie aussergewöhnlich man sein muss, um als Mensch zu gelten. «It’s not that simple», Donnerstag bis Sonntag.

DJ Ingolpho Schwab empfiehlt: Die wöchentliche leise Freude über die sonderbarsten Kurzgeschichten Berns einmal live ausleben. François Loeb, bekannt aus dem Berner Bären, erinnert sich an seine Bekanntschaft mit Friedrich Dürrenmatt, «von der ersten bangen Begegnung (…) bis hin zu einer unvergesslichen Nacht in Loebs Haus am Murtensee». Im Orell Füssli, am Mittwoch.

Jurassica empfiehlt: Auseinandersetzung mit Herkunft und Flucht. Patricia Nocon arbeitet im performativen Theaterstück «Die Polnischstunde» im Tojo ihre von Kriegstraumata geprägte Familiengeschichte auf.