Fischer empfiehlt: Ein bisschen angewandte Spieltheorie in der Dampfzentrale. Der Tanz war ein Spiel, bevor er zur Kunst wurde, behauptet der Choreograph Joshua Monten. Und spielen heisst immer beides: Regeln befolgen und Regeln austesten. Was für die Kunst ja ebenso gilt. Premiere am Freitag.
Schwab empfiehlt: Nachhilfe in Liebe, diesem eigentlich so unhaltbaren Phantasma, ganz ohne Imperativ, zeitgenössisch in Form und Inhalt? Der Frauenfelder Depri-Auto-Crooner Daif kommt mit seinem «Bitte Baby» ins Rössli und lässt alle Möglichkeiten offen zwischen «chum mr vögled eusi ängst weg» und «afach nur hebe». Das ist bei aller Digitalität sehr warm und bei aller Offenherzigkeit nie peinlich – oder eben doch, verdammt: vielleicht ist aufrichtige Peinlichkeit das neue Fickdich und Nurhebe das neue Fickmich. Hin und her und hin da, am Mittwoch ab 20 Uhr.
Galizia empfiehlt: Nicht zu vergessen, wie gut und befreiend sich Pogo einmal angefühlt hat. Kleiner bis ziemlich geballter Reminder am Freitag, Bad Bonn: HC von Horace, HC irgendwie auch von Tommy Lobo (aber auch irgendwie Rap, was machen die eigentlich mit uns?), Punk für immer von Cage – und für jene, die im Schwob nichts gesehen haben und trotzdem hin- und weggerissen waren: Orakle Ngoy feat. DJ Natur_E – Wut und Charisma zu einer ungemein stärkenden Mischung gepaart. Blaue Flecken, unbedingt.
Der Urs empfiehlt: Fossilien des Anthropozäns oder deren Antizipation und das meint an erster Stelle Plastik. Am Freitag steht in der Sattelkammer die Finissage von Under The Strata an. Morgane Erpen hat Verpackungen gesammelt und nimmt sich ihnen semiotisch an, eine Geschichte von Konsum und Material – das kann ja nur böse enden.